Sonntag, 23. August 2020

Rezension - Fräulein Neugierig

  

Darum gehts:
Hallo ihr Lieben, ich bin Fräulein Neugierig. Man nennt mich so, weil ich unheimlich gerne neugierig bin. Aber ich kann da nichts dafür. Ich bin nun mal so. Zudem habe ich einen seeehhhrrrr langen Hals. Der ist ganz schön nützlich. Für was? Das erzähle ich euch sehr gerne.

Als ich eines Tages laute rhythmische Popowackelhopsmusik hörte und ich dem Klang nachging, landete ich tief unten im Maulwurfbau von Herrn Tanzbein. Er gab eine tolle Party. Doch leider waren nur Gäste erwünscht. Ich wollte eigentlich nur gucken und schauen. Aber das wurde mir verboten.
Als ich weiter ging und am Schnipp-Schnapp-Haare-ab-Salon bei Frau Zauberlocke reinlugte, um zu sehen was sie so treibt, ihr wisst ja, ich bin so neugierig, verscheuchte auch sie mich und sagte es sei verboten zu schauen.
Auch Frau Bohrzack in ihrer Zahnarztpraxis schickte mich fort. Das machte mich sehr traurig. Nirgends dürfte ich schauen. Alle scheuchten mich davon.

Dann aber kam Herr Langsam vorbei. Eine sehr nette und freundliche Schildkröte. Herr Langsam suchte seinen Sohn Muckelchen. Er ist ein kleiner Herumtreiber. Und weil er immer so neugierig ist, verläuft er ich dem Öfteren mal. Schnell war ich Feuer und Flamme Herrn Langsam unter die Arme zu greifen. Denn mit einer neugierigen Denkweise kenne ich mich ja bestens aus.
Und dank meiner angeborenen Neugier und vor allem meines langen Halses, hatte ich das Glück, das kleine neugierige Muckelchen zu finden.

Ich finde...
... Fräulein Neugierig ist eine ganz großartige Giraffe.
Ich selbst bin auch ein sehr neugieriges Kind und muss alles genaustens bestaunen. Manchmal ist das aber nicht immer angebracht und so müssen Fräulein Neugierig und ich das eben in bestimmten Situationen lernen.


Fräulein Neugierig steckt ihren Riechwurz in fremde Angelegenheiten, einfach so und ohne Vorwarnung. Das macht die anderen Tiere im Buch sehr ärgerlich. Dies wird auch sehr realistisch dargestellt, denn auch in meiner Welt, mögen das die Leute nicht sehr gerne. Natürlich verständlich, aber trotzdem ist es sehr traurig, dass niemand Fräulein Neugierig fragt, warum sie so neugierig ist und was sie da treibt. Sie wird gleich ausgeschimpft und fortgeschickt. Das tat mir sehr Leid für die Giraffe, die immer sehr freundlich ist.

Es kommt eben auf die Situation an, ob man einfach so kucken darf/soll oder eben nicht. Das bekommt Fräulein Neugierig von Herrn Langsam, der Schildkröte, erklärt.
Denn wenn jemand Hilfe benötigt ist das Kucken das A und O. Überall soll man neugierig den Hals recken. Und das kann, wie jeder weiß, die Giraffe Fräulein Neugierig am allerbesten.

Die Story der Autorin, Judith Allert, ist zuckersüß und auch etwas bedrückend. Eine gesunde Mischung um bestimmte Situationen und Emotionen der Tiere kennenzulernen. Warum und weswegen haben ich beim Vorlesen oft gefragt, und Mama hat mir dann erklärt, warum die Giraffe da nun reingeschaut hat, warum man mit ihr geschimpft hat, und warum man ihr ständig verbietet zu kucken.
Viel Witz steckt ebenfalls im Text. Ich musste herzhaft lachen, wenn Fräulein Neugierig ihre selbsterfundenen Wörter ausgepackt hat. Schmackoschmatziglecker oder gänseblümchenschnuppergut zum Beispiel. Diese Wörter sind kleine Zungenbrecher und sie nachzusprechen hat mir viiieeelll Spaß bereitet. Ich liebe es nämlich auch, eigene und vor allem irrwitzige Wörter zu kreieren.

Es hat mich sehr gefreut, dass die Giraffe am Ende der Geschichte dann doch die Erlaubnis von allen bekommen hat endlich neugierig zu sein. Nun hat niemand mehr mit der Giraffe geschimpft. Und das aus mehreren Gründen. Es ging ja schließlich darum das kleine Muckelchen wieder zu finden und Fräulein Neugierig hat nun nicht einfach ihren Kopf überall reingesteckt und geschaut was wer treibt, sondern hat freundlich bei jedem geklingelt und geklopft, so wie sich das auch gehört.


Die Bilder von Karolina Benz darin sind einfach und übersichtlich. Mit wenig wird hier viel gezeigt. Das hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn für mich der etwas zulang geratene Hals von Fräulein Neugierig merkwürdig wirkte, fand ich dies zugleich auch faszinierend. Komisch fand ich zudem, dass manche Tiere im Buch keinen Mund hatten. Dies ist nicht wirklich ein Kritikpunkt, sondern nur ein Detail, das mich, wenn auch nur ganz kurz, beschäftigt hat.
 


Ein kleine unterhaltsame Geschichte über das Neugierig sein.
Wie man sich mit einer neugierigen Persönlichkeit am besten verhält. Wann die Neugier nicht angebracht ist und wann man immer neugierig sein darf und vor allem auch sollte.

Mit farbenfrohen und überschaubaren Zeichnungen, wird uns die Welt der neugierigen Giraffe sehr schön bunt dargestellt. Auch der Text hat die passende Länge und vermittelt in kindgerechter Sprache ein klein wenig Anstand und Benehmen.

Neugierig sein ist gut, aber benimm dich dabei. ;)


Ich vergebe 5 Löwen bzw. Giraffen :D
Mein Bewertungssystem

ROARRRRR euer Leon :-)


Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung.
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